Arbeit und Wirtschaft
Die Weiterentwicklung unserer Region muss Kern einer gezielten Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik im Landkreis sein.
Als SPD bekennen wir uns klar zur Bedeutung von Handwerks- und Industriearbeitsplätzen sowie Dienstleistungsunternehmen in der Region. Familiengeführte mittelständische Unternehmen prägen neben Industriebetrieben unsere Heimat und müssen bei den schwierigen Fragen der Mitarbeitergewinnung, der Transformation und der strukturellen Weiterentwicklung der Betriebe unterstützt werden.
Gemeinsam mit der bestehenden, guten regionalen Wirtschaftsförderung wollen wir die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für bestehende Unternehmen und die Attraktivität zur Ansiedlung von Unternehmen weiter verbessern. Dies gilt insbesondere für die Verkehrsanbindung und die Versorgung mit schnellem Internet. Künstliche Intelligenz (KI) ist voranzubringen, um die Betriebe in den Arbeits- und Fertigungsprozessen sinnvoll und wertschöpfend zu unterstützen.
Wir befürworten im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit die Ausweisung gemarkungsübergreifender Gewerbegebiete als fortschrittlichen Weg in der Ansiedlungspolitik. Dazu sind Investitionen in die Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur zwingend erforderlich.
Wirtschaftsförderung bedeutet für uns, alle Akteure einzubeziehen, gerade im Prozess der Transformation und den Veränderungen in der Arbeitswelt, etwa durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI). Dazu gehören nicht nur die Unternehmen und deren Eigentümer, sondern auch die Perspektive der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Betriebsräte und deren gewerkschaftliche Interessenvertretung.
Unternehmen sind auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angewiesen, die im Prozess der Transformation mitgenommen werden und diesen zugleich selbst mitgestalten. Betriebliche Mitbestimmung, Tarifbindung und Tariftreue bei öffentlichen Auftragsvergaben durch Kommunen entspricht unserer Vorstellung von guter Arbeit und einem guten, vertrauensvollen Verhältnis in Unternehmen und Betrieben auf Augenhöhe.
Unternehmen, die ausbilden und damit ihrer sozialen Verantwortung für Jugendliche und die Gesellschaft gerecht werden, brauchen gut ausgestattete Berufsschulen. Deshalb setzen wir uns für die Investitionen in unsere kreiseigenen Berufsschulen ein. Dabei ist die Politik auch auf der kommunalen Ebene aufgefordert, innovative Ideen zu unterstützen, etwa in Form von Ausbildungsverbünden.
Wir werden der Arbeit der Arbeitsagentur und des Jobcenters für von Arbeitslosigkeit betroffene Menschen mit Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekten eine Perspektive geben. Projekte für langzeitarbeitslose Menschen in Zusammenarbeit mit dem Job-Center werden von uns ausdrücklich unterstützt, ebenso wie Projekte für Zugewanderte, um diese zeitnah in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Ebenso stehen wir für die Unterstützung von Jugendlichen, die bislang keine Ausbildungsmöglichkeit erhalten haben. Dies geschieht z.B. bei der Jugendberufsagentur, die gerade Jugendlichen mit sozialpädagogischer Begleitung hilft, die aus den unterschiedlichsten Gründen Probleme haben, einen Zugang zum Ausbildungsmarkt zu finden. Über diese bekannten Wege hinaus sollten auch hier im Kreis ehrenamtliches Engagement (Senior-Experten*innen) und eine stärkere Vernetzung von Wirtschaft, Schule und Arbeitsagentur angestrebt werden.
In der Kreisverwaltung werden wir darauf drängen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und den Ausbau von Frauenerwerbsarbeit weiter zu fördern. Hier kommt der Stelle einer kommunalen Gleichstellungsstellungsbeauftragten eine wichtige Rolle zu. Diese ist zwingend langfristig zu besetzen, um Frauen als Beratungs- und Anlaufstelle zur Verfügung zu stehen.